1981 – 1986 Audi in der Rallye-Weltmeisterschaft
In mehreren Beiträgen, werde ich in diesem Thread die Geschichte des Audi Quattro in der Rallye Weltmeisterschaft quasi erzählen.
Beginnend 1981 wo das Fahrzeug zum ersten Mal eingesetzt worden ist,
bis zum Ausstieg von Audi aus der Rallyeweltmeisterschaft im Jahre 1986.
Ich werde in dem Zusammenhang auch einen kleinen Seitenschwenk zur Gruppe B wagen, scheint Audi doch, diese durch das damals neue Konzept – Turbo/Allrad - gewissermaßen erst ins Leben gerufen zu haben.
Und auch das Ende eben dieser Gruppe B, was bald nach dem Ausstieg von Audi, in 1986 stattfand, werde ich etwas beleuchten.
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Am Genfer Automobilsaloon im März 1980, stellt Audi ihr erstes serienmäßiges Vierradgetriebenes Auto vor.
Die Vorteile des Allradantriebes, allen voran auf rutschigem Geläuf hat dieses Auto bei zahlreichen Versuchs,- und Testfahrten bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Bereits ein knappes Jahr später, nämlich bei der österreichischen Jänner-Rallye im Jahre 1981, folgte der erste Einsatz eines nach dem damaligen Reglement aufgebauten Autos unter Wettbewerbsbedingungen.
Es dürfte überhaupt der erste Einsatz eines Vierradgetriebenes Autos bei einer Rallye gewesen sein; zuvor wurde vorrangig mit Heckantrieb, teilweise auch mit Frontantrieb gefahren.
Aber zurück zum Quattro; pilotiert wurde der Wagen bei der damaligen Jänner-Rallye vom Österreicher Franz Wittmann.
Das man im Audilager ausgerechnet die Jännerrallye für das Debüt wählte, dürfte kein Zufall gewesen sein; denn die verschneiten Straßen sollten dem Quattroantrieb in die Hände gespielt haben; was sich auch im Endergebnis entsprechend widerspiegelte.
Wittmann siegte gemeinsam mit Beifahrer Kurt Nestlinger, mit rund 20 Minuten Vorsprung auf John Haugland/Jan-Olof Bohlin welche in einem heckgetriebenen Skoda 130 RS antraten.
Dabei hatte die erste und relativ zivile Version des Rallye-Quattro, kaum noch was mit dem Flügelmonster gemein, das fünf Jahre später über die Rallyepisten dieser Erde preschen sollte.
Das WM Debüt des Quattro folgte nicht einmal drei Wochen nach der Jänner Rallye, - Ende Jänner bei der Rallye Monte Carlo 1981.
320 PS Leistung und 412 Nm Drehmoment warf der nach „Gruppe 4“ eingestufte Wagen, gegen heckgetriebene Fahrzeuge vom Schlage eines Fiat 131, eines Ford Escort RS 1800 oder auch eines Opel Ascona 400 in die Waagschale.
Die Gemischaufbereitung welche den 2144 ccm großen Fünfzylinder-, zwei Ventilmotor mit Kraftstoff versorgte, übernahm eine mechanische Einspritzanlage von Pierburg, der Ladedruck wurde auf 1,6 bar begrenzt.
Dem Turbomotor nachgeschaltet war ein Fünfgang Schaltgetriebe.
Für die Kraftübertragung zuständig war ein permanenter Allradantrieb, mit sperrbaren Zentraldifferential und einer 75 Prozent Sperre an der Hinterachse.
Das Leergewicht betrug rund 1200 kg; von 0-100 km/h ging es in ca. 5 Sekunden, und der Verbrauch auf der Strecke soll bei 47 Litern gelegen haben.
Der Wagen mit dieser Spezifikation ist in den Jahren 1981 und 1982 im Einsatz gewesen.
1981 wurde von Audi mit Michèle Mouton auch erstmals eine Frau in der Rallye Weltmeisterschaft verpflichtet, welche in diesem Jahr gemeinsam mit Beifahrerin Fabrizia Pons auch sogleich ihren ersten Sieg bei einem Rallye WM-Lauf feiern konnte.
1982 wurde Mouton sogar WM-Zweite, und musste sich einzig Walter Röhrl geschlagen geben.
Neben Michèle Mouton griffen 1981 noch Hannu Mikkola, Franz Wittmann, (und bei einem ausgewählten Lauf an der Elfenbeinküste) A. Choteau ins Lenkrad des Audi Quattro.
Der Weltmeistertitel des Herstellers, wie auch des Fahrers lies aber noch auf sich warten, zu unregelmäßig waren in diesem ersten Jahr die Zielankünfte.
Doch schon 1982 wie auch 1984 sicherte sich Audi den Konstrukteurstitel.
1983 sollte dann unter den Finnen Hannu Mikkola,- sowie 1984 mit dem Schweden Stig Blomqvist auch der Fahrertitel folgen.
Rallye Legende Walter Röhrl stieß erst 1984 zu Audi, und fuhr zwei, respektive zweieinhalb Jahre für den Hersteller.
Der Regensburger wurde in seiner Karriere zwar zweimal Weltmeister (1980 und 1982), aber (klarerweise) nie mit Audi, denn dorthin kam er ja wie gesagt erst 1984.
Allerdings „84“,“85“ und auch „86“, lag im Falle von Röhrl der Fokus weniger darauf den Titel zu holen, als den mehr, mit seiner Erfahrung und seinem Talent das Team im speziellen, und den Hersteller als Gesamtes zu unterstützen.