Beiträge von ulf

    Eigentlich bestimmt der Motor doch anhand des Raildrucks die Einspritzzeit? Wäre dem nicht so und mein Motor würde Zuviel bekommen, wäre das anhand der Lambdaregelung zu erkennen?

    Genau so ist es. :thumbup:
    Wenn bei bei Lastwechseln der Raildruck hochgefahen wird, gibt es mit Upgrade-HPFP ohne SW-Anpassung einen kleinen Überschwinger, bis die Raildruckregelung(!) den Fehler wegregelt, quasi noch bevor die Lambdaregelung deutlich eingreifen muß.


    Den aktuellen Lambdaregelfaktor seht Ihr z.B. im MWB 1 oder 99, jeweils Feld 3 - wenn die Regelung aktiv ist (bei kaltem Motor wird das Lambda gesteuert und der Faktor ist immer Null).

    Es gibt HD-Pumpen bei denen die Pumpe bzw. der Kolben 100% Volumen (Benzin) ansaugt, dann wird ein Teil des Volumens zurück in den Niederdruck gepumpt und erst dann schließt das Regelventil und nur das restliche Volumen wird Richtung Rail gepumpt, das geht weil das MSG weiß wie viel Volumen benötigt wird.


    Und es gibt Pumpen bei denen der Kolben 100% Volumen ansaugt und dann direkt in den Rail pumpt, ist der Druck dort hoch genug öffnet das Regelventil und das restliche Volumen wird zurück in den Niederdruck gepumpt.


    Ähm . . . AFAIK haben die AE113er nur HPFP nach dem 1.Prinzip.


    Zitat

    ( er fährt einen Polo WRC) der mal sagte das es in der Motorsoftware einen Parameter gibt der sagt wie groß der Hubraum der Pumpe ist?
    Edit:
    @ulf meine ich.


    Die MED9.1 hat mehrere Daten, die mit dem Pumpenhubraum zusamenhängen. Wenn die SW nicht auf eine Upgrade-HPFP angepaßt wird, wird der Hochdruck nicht so sauber geregelt, als wenn die Software paßt. Aber ich habe deswegen noch von keinem Fall mit schlimmen Folgen (Materialcrash, Notlauf . . .) gehört / gelesen.

    @Amutep: Ach ja, die mittlere Pmax-LuMa von 232g/s bedeutet normalerweise eine Pmax um 270 - 280 PS. Aber sobald eine "Tuning"-Ansaugung verbaut ist, gebe ich auf LuMa-Logdaten nicht mehr viel.
    Wenn ich Deine Relation aus LuMa und Ladedruck berechne, ist die um ca. 10% zu niedrig, womit die reale Pmax-LuMa vermutlich bei 250-260 g/s liegen dürfte. Das wären dann als ganz grobe Schätzung um die 300PS.

    kannst damit vielleicht schon was anfangen

    Nicht wirklich, weil die ganzen Begleitgrößen fehlen: vor allem das REALgewicht incl. Insassen, Gepäck und Tankinhalt, plus Radgröße bzw. besser der Abrollumfang. Wenn das alles nicht bekannt ist, kann die Berechnung schnell um 50PS oder noch mehr danebenliegen :(
    Zudem brauche ich eine verläßliche rpm <-> km/h-Relation *) mit der Serienbereifung und das Format dazu, damit ich den Umfangsfehler anhand der Serien- und gefahrenen Bereifung berücksichtigen kann.


    *) dazu einmal MWB 5 loggen bei ca. 4000 - 5000 rpm, Vollgas ist nicht nötig. Oder bei einem der nächsten "Meß-Logs"bis Begrenzer einbauen, z.B. als MWB 5+117+118 (der MWB11 statt 117 ist hier nicht besonders informativ).
    Ach ja: für die Leistungsberechnung IMMER im VCDS-Turbomodus loggen, zwecks maximaler Samplerate!

    Davor laut Prüfstand 350PS 435Nm. Jetzt 386 Ps und 560Nm.Vcds hätte ich für Logfahrt.

    Hi,
    Waren die 350PS 435Nm mit der Seriensoftware = 235PS? Wenn ja, deutet schon das auf eine kräftige "Grinsemessung" hin.
    386PS mit dem Serienlader sind bei 17°C auch definitv unmöglich.


    Für eine Leistungsberechnung mit VCDS müßtest Du Vollgasbeschleunigungen ab ca. 1700rpm möglichst bis zum Begrenzer loggen. Falls er im 3.Gang durchdrehen sollte, dann im 4.Gang. Das Ganze in der Ebene auf grader Strecke bei möglichst wenig Wind. Möglichst mehrere Logs in beiden Richtungen, damit sich Wind- und Gefällefehler ausgleichen. Ferner brauche ich das REALgewicht des Wagens bei der Messung und die Reifengröße, besser gleich den cm-genau gemesseen Abrollumfang an der VA.
    Falls Du das alles liefern kannst, suche ich Dir sinnvolle Meßwerteblöcke raus ;)

    @Turbo_Kid: Jaein :D
    Im 2. Logbild des Startposts hier sieht man "schön" wie der Ist-LD zu sinken beginnt, sobald das LuMa-Plateau erreicht wird.
    Hier nochmal das Logbild aus dem Startpost des Threads zur max. Pmax mit dem K04-064 (an einem BWA-Motor mit der dicken TTS-Ansaugung und 76mm-AgA):

    Da siehst Du, wie der Ist-LD ab 5600rpm und 65% N75-TV immer weiter unter das Soll sackt, obwohl das N75-TV immer weiter hochgefahren wird. Das zeigt, daß eine steigende N75-Taktung spätestens ab ca. 70% keine merkliche Reaktion des Ist-LD mehr bewirken wird.
    Beim Polo WRC in diesem Thread hier ist das N75-TV ab 5000rpm sogar auf 83% festgetackert, also schon weit im "toten Bereich". Daher würden auch 100% Taktung nicht mehr Ladedruck bzw. LuMa erzeugen - eben weil der Lader an seiner Stopfgrenze läuft, die gleichbedeutend mit der Pmax-Schallgrenze des Motors ist.

    Danke @Coolhard :)
    Mit der barometrischen Höhenstufe von 8m / hPa läßt sich für die Berliner Ortshöhe ein Ortsdruck von 1000 hPa beim Log berechnen.
    Ausgehend vom Norm-Abrollumfang mit berechneten 335PS bräuchte der geloggte Polo dann runde 1060 hPa, um das Tunerversprechen von 355PS zu erreichen.
    Sowas gibts tatsächlich, in Deutschland zuletzt in 1907 in Greifswald. Das liegt passenderweise nur 5 Meter über dem Meer, d.h. vor 113 Jahren hätte man dort den geloggten Polo vermutlich mit den versprochenen 355 PS bewegen können. Seitdem aber nicht mehr. *lool*

    Hallo mal wieder,


    hier habe ich etwas über ein Tunefile für einen K04-Motor geschrieben, das den Lader zwischen ca. 4500 und 7000rpm bis zum Letzten ausquetscht.
    In diesem Post möchste ich nochmal genauer auf die im 4.Gang auf der Straße "gemessene" Leistungskurve des Motors eingehen.
    Die verwendeten Logdaten sehen so aus:
    meinr.com/attachment/30000/
    Wenn man für die VA-Reifen den Norm-Abrollumfang annimmt, ergibt meine Berechnung das hier:


    meinr.com/attachment/30001/
    also ein Pmax-Plateau um ca. 335PS, die Wellen können auch aus der etwas groben 40rpm-Stufung der Logdaten resultieren.


    Leider ist der Abrollumfang eine der empfindlichsten Eingabegrößen der Berechnung, weil die Ergebnisse sehr stark auf Eingabefehler reagieren. Wird mit zu großem Umfang gerechnet, dann kommen zu hohe Drehmoment- bzw. Leistungsdaten raus, und umgekehrt. Hier der denkbare Streubereich der Motorkurven aus dem gleichen Log für den gesetzlichen Fertigungstoleranzbereich fabrikneuer PKW-Reifen (-2,5% bis +1,5%):


    meinr.com/attachment/30002/
    Der Abstand zwischen den Pmax-Plateaus beträgt runde 28PS (minimal ca. 317PS, maximal ca. 345PS). Leider wurde der reale Abrollumfang des geloggten Polo nicht gemessen.
    Die genannten 345PS sind hier das maximal denkbare Berechnungsergebnis, denn größer dürfen neue(!) Reifen nicht sein. Dagegen können Reifen, deren Abrollumfang schon neu um 2,5% unter dem Normwert lag, abgefahren noch kleiner sein.
    Wenn also 4% gesetzliche Gesamt-Reifentoleranz die berechnete Pmax um ~28PS verschieben, dann würden die immer gleichen Logdaten z.B. bei einem Reifen mit 4,5% unter dem Norm-Umfang (= minimal-klein gefertigt und weit abgefahren) eine Pmax von ca. 303PS bedeuten; noch kleinere Umfänge sind IMO ziemlich unwahrscheinlich.
    Das ergibt einen denkbaren Pmax-Streubereich von ca. 303 bis 345 PS, der Mittelwert wäre 324PS: ziemlich genau das, was ich im Startpost beschrieb.
    Die Relation Pmax / LuMa = 324 / 278 = 1,17 liegt dann auch im plausiblen Bereich mit solchen Alles-was-geht-Abstimmungen. Wenn die mit dem Norm-Abrollumfang berechneten 335PS stimmen sollten, wäre die Relation Pmax / LuMa = 335 / 278 = 1,21: IMO für diesen Leistungsbereich schon leicht optimistisch.
    Das HFI Carbon Air Intake Kit Gen. 2 des geloggten Polo scheint die LuMa-Daten des OEM-LMM nicht merklich zu verfälschen; jedenfalls stimmt die aus den Logdaten berechnete LuMa/LD-Relation praktisch perfekt mit meinem Polo überein.
    Insgesamt bestätigen also Logdaten eines restlos ausgequetschten K04-064 im Raum Berlin (ca.74 Höhenmeter) vom 20.10.2019 die von mir beschriebenen Grenzen des Laders - es sei denn, während der Logs hätte es eine deutliche Tiefdruckwetterlage gegeben. Vlt findet ja jemand noch Luftdruckdaten für Berlin am 20.10.2019 ;)

    Du hast Angst vor Klagen eines solchen „Tuners“!? Der Typ ist doch maximal ein Hinterhofbrenner aber nichts renommiertes.

    Laut meiner Quelle hatte der Polo-Besitzer den Wagen schon getunt gekauft. Daher wäre es tatsächlich denkbar, daß der Vorbesitzer bei einem Hinterhoftuner war, aber zwecks höherem Verkaufspreis den Namen eines "besseren" Tuners nannte. Denn diesen Namen würde ich nicht unbedingt der Hinterhof-Liga zuordnen.


    Wenn das ein Tuner zudem ohne Rücksprache, wie bei deinem Beispiel wahlweise anbietet und nicht das Einverständnis hatte, der muss normal an den Pranger gestellt werden.

    Das war ein frei erfundenes Beispiel einer möglichen Antwort, völlig unabhängig von dem genannten Namen!

    evtl. andere ins offene Messer laufen zu lassen ist auch nicht die feine englische art.

    Falls Du die Klopfregelung meinst: Wenn ich den Namen des Chippers nennen würde, würde der wohl mindestens antworten "Auf Wunsch lasse ich die Klopfregelung Serie, aber das kostet ein paar PS. Und überhaupt habe ich noch von keinem Motorschaden deswegen gehört, denn wir nutzen nur die hohen Sicherheitsreserven des OEM aus, ohne die Grenzen zu überschreiten . . . blabla."
    Typische Klopfschäden sehen ungefähr so aus. Wenn ich mir die MED9.1-Tunefiles in meinem Giftschrank ansehe, scheint die Wahrscheinlichkeit "gemachter" Klopfregelungen allgemein mit der versprochenen Pmax zu steigen.
    Wer es für seinen Motor wissen möchte, könnte z.B. versuchen, die Kolbenränder per Endoskop durch die Kerzenöffnungen anzuschauen. Oder mal kurz den ZK abnehmen :D
    Oder man versucht, das Tunefile auslesen zu lassen und läßt jemandem reinschauen, der sich mit mit der jeweiligen Motorsoftware auskennt.


    Dein Link funzt nicht, ich sehe immr nur die Meldung

    Zitat

    The owner of this website (www.bilder-upload.eu) does not allow hotlinking to that resource (/thumb/60073b-1484036924.jpg).

    Hallo,


    vor einger Zeit schickte mir jemand Logdaten eines Polo WRC aus seinem Bekanntenkreis mit 200 Zellen Kat, 3 Zoll-AgA, Upgrade-HPFP, HFI Carbon Air Intake Kit Gen. 2, Upgrade-Kupplung - und natürlich gemachter Software. Laut Tuner sollten es 515Nm und 355PS sein.
    Netterweise ließ sich sogar das Tunefile auslesen, so daß ich einen (natürlich nur subjektiven :D ) Eindruck vom Know-How des Chippers bekam.


    Das Log mit MWB 2+11+118 mit je einer WOT-Beschleunigung im 3. und 4. Gang liefert eine gute Grundlage, um anhand der 3 Motordrehzahl-Datenreihen, dem Gesamtgewicht beim Log, der Reifengröße, den Ganguntersetzungen und diversen weiteren Anpassungsgrößen die Drehmoment- und Leistungkurven zu berechnen.
    Im 3.Gang drehten teilweise die Räder durch (der Polo ist nur ein Frontkratzer), daher sollte man im folgenden Diagramm die auffälligen Peaks ignorieren.

    Die Drehmomentkurven sind jeweils aus den 3 MWB berechnet, die Leistungskurve zeigt das Mittel der Drehmomentkurven.
    Im 4. Gang kann man beim max. Drehmoment eine respektable Punktlandung sehen (laut Tuner: 515 Nm), aber bei der Pmax schwächelt er gegenüber seinem Versprechen um ca. 20PS. Rein von diesen Diagrammen her macht das Tunefile (ab dem 4.Gang) vermutlich trotzdem einen guten Eindruck fürs Popometer: ordentlich Punch gegenüber den ca. 370-380 Nm ab Werk, und Pmax-Plateaus (hier zwischen 4600 und 7000 rpm; die Wellen können auch aus der etwas groben 40rpm-Stufung der Logdaten resultieren) werden gerne als Spitzen-Know-How des Chippers gedeutet.



    Wie er diese Daten erreichte, davon vermitteln besonders die Logdaten mit MWB 2 + 117 + 118 interessante Eindrücke:


    Links zur Einstimmung das Logbild eines anderen Polo mit ca. 270PS "à la OEM". Man sieht insbesondere, daß der Ladedruck kaum Überschwinger hat und insgesamt recht sauber geregelt wird (hell- und dunkelblaue Linie verlaufen weitgehend deckungsgleich). Die kleinen Bewegungen im N75-TV zeigen, daß die LD-Regelung aktiv ist.


    In dem Stage xy-Tunefile rechts von der schwarzen Trennlinie ist die Ladedruckregelung praktisch plattgemacht. Der Solldruck ist ab 2500rpm durchgängig an die Systemgrenze von 2550 mbar geklastscht, und die Regelung reagiert überhaupt nicht auf den saftigen Überschwinger bis zu 0,4 bar (3.Gang) - im Gegenteil steigt das N75-TV sogar noch an, anstatt den Regelfehler mit fallenden TV-Werten zu korrigieren.


    Ab 5000 rpm ist dann auch das N75-TV völlig festgetackert, und zwar auf 83%. Ungefähr dort beginnt auch das Luftmassen-Plateau von knapp 280 g/sec, das zusammen mit dem permanent sinkenden Ist-Ladedruck meinen Thread zur geometrischen Pmax-Begrenzung des K04-064 bestätigt. Dieses Tunefile kann daher überhaupt nicht mehr auf veränderte Umgebungsbedingungen (Luftdruck und -temperatur) reagieren, d.h. die Drehmomentkurve rauscht je nach Wetter und Höhenlage rauf und runter, so wie bei einem Saugmotor. Und das "tolle" Pmax-Plateau kommt ganz einfach daher, daß der Lader an seiner Stopfgrenze läuft, also restlos ausgequetscht wird.


    Der Blick in die Software zeigt darüberhinaus unter anderem, daß der Chipper die Klopfsensoren teilweise taubgeschaltet hat, um noch ein paar PS aus besonders frühen Zündwinkeln rauszuquetschen: So wird der Kunde seinen Motor IMO mit jedem Mal Vollgas ein bißchen kaputtklingeln. Wobei der Motorcrash aber vermutlich so spät kommen wird, daß angesichts der Laufleistung seit dem Chippen niemand mehr ernsthaft an die Software als Ursache denken wird, und der Chipper sich notfalls prima mit dem Standardargument "Werksseitiger Materialfehler" rausreden kann.


    Ansonsten hat er sich mit über 160 geänderten Kennfeldern, Einzelwerten usw. reichlich ausgetobt. Zum Vergleich: Der Polo links im Logdiagramm hat gegenüber der Seriensoftware grade mal ca. 80 Änderungen. Für die Hardware-Upgrades des anderen Polo würden IMO ca. 5 zusätzliche Änderungen ausreichen, daher hat der Stage yx-Chipper hier wohl mit Dutzenden unnötigen Eingriffen mehr durcheinandergebracht als verbessert. Aber sobald Kennfelder z.B. "Ladedruck" im Namen tragen, muß man sie ja großzügig hochsetzen *lool*


    Meine Quelle der Logs und des xy-Tunefiles schrieb mir zwar dazu den Namen eines Tuners, aber den werde ich hier nicht nennen (auch nicht per PN), weil ich 1. nicht dabei war als die Software gemacht wurde, und 2. keine Lust auf Zoff, Abmahnungen oder Klagen wegen Geschäftsschädigung usw. habe.

    Hallo,


    ich war eine Weile lang nicht mehr hier :huh:


    Hab die IE-HDP verbaut sowie das RS4 DBV.
    Bemerkt habe ich nichts, aber was kann hier die Ursache sein? DBV? Raildrucksensor?


    Vllt. hatte jemand bereits solch eine Fehlermeldung nach Verbau einer anderen HDP oder DBV etc.

    Ich tippe auf einen Software-Bug im Tunefile.
    Denn das DBV soll im Normalbetrieb gar nicht öffnen - ist quasi nur ein Sicherheitsventil. Und wenn ein Drucksensor spinnt, gibts meistens handfeste Symptome (Notlauf usw.) statt nur eine stille Fehlermeldung.
    Wenn Du VCDS hast: Logge mal MWB 2 + 140 + 230 bei verschiendenen Drehzahlen und Lasten, bis hin zur Pmax.

    Das höher drehen wäre z.B. mit einer EFR Druckdose machbar und die Pumpgrenze per Software?

    Im Prinzip ja. Wobei man die Druckdose auch durch Strammerdrehen der OEM-Dosenstange ersetzen kann, bis das Gewinde am Anschlag ist.
    Allerdings wird Dir ehrlicherweise niemand sagen können, wann der Lader z.B. max. 20.000rpm höher dreht als mit der Werksjustage. Es sei denn, er rückt mit High-Tech Meßequipment an

    Das kann gut sein - je nach Tuningsoftware.
    Fakt ist aber, daß die Stopfgrenze eines Verdichters im Ergebnis genauso wirkt wie ein Restriktor (= genau definierte Engstelle) im Ansaugweg, der bei manchen Motorsportwettbewerben vom Reglement vorgeschrieben ist, um die erreichbare Motorleistung auf ein einheitliches Maximum aller Wagen zu deckeln.

    Der Höhen LPS von BMW geht offenbar davon aus, daß der Lader nicht an der Verdichter-Stopfgrenze läuft, so wie es die OEM normalerweise applizieren: Nur dann kann ein Turbomotor die volle Pmax bis zu einer gewissen Höhe halten und wird darüber allmählich runtergeregelt (IMO üblicherweise auch noch mit einem gewissen Abstand zur Stopfgrenze, damit der Verdichterwirkungsgrad nicht zu weit absäuft).


    Mein Diagramm zeigt dagegen die Verhältnisse, wenn der Lader ohne Rücksicht auf Verluste immer an der Stopfgrenze läuft (so wie es vermutlich viele Tuner am liebsten im Sinne zahlengeiler Kunden abstimmen würden): Dabei entsteht eine höhen- und wetterabhängige Leistungscharakteristik, die praktisch einem Saugmotor gleicht.

    Zur Verdeutlichung der Abhängigkeiten der Stopfgrenze von der angesaugten Luftdichte habe ich hier noch ein Diagramm erstellt.


    Laut bekanntem Verdichter-KF saugt der K04-064 maximal 0,248 m³/sec an (= die angenommene Stopfgrenze). Umgerechnet mit der Norm-Luftdichte (1,2 kg/m³ bei 1013 mbar und 20°C) wären das 298 g/sec, die aber wegen der Ansaugung vor dem Verdichter nicht erreicht werden.
    Als Druckverlust in der Ansaugung bis zum Verdichter nehme ich 5% an: das ergibt bei 1013 mbar Umgebungsdruck und 20°C eine Stopfgrenze von 283 g/sec.


    Die Umgebungsluftdichte wird im Wesentlichen von 3 Faktoren bestimmt: Ortshöhe, wetterbedingter Luftdruck und Temperatur.
    In unteren Höhenlagen sinkt die Luftdichte mit 1 mbar pro 8 Höhenmeter. Das Diagramm deckt mit der X-Achse den Höhenbereich zwischen Meereshöhe und dem höchsten Punkt der Großglocknerstraße (2504m über Normal-Null) ab.


    Als Streubreite für den Luftdruck (umgerechnet auf Meereshöhe) habe ich die bisherigen Wetterextreme für Deutschland genommen, siehe weiße und gelbe Linien.
    Die Streubreite für Hitze und Kälte habe ich mit -20 bis +40°C angesetzt (rote und dunkelblaue Linien).


    Die maximalen Abweichungen von den Normbedingungen entstehen bei Hochdruck und Kälte (hellblaueLinie) bzw. Tiefdruck und Hitze (orange Linie). Die Differenz zwischen hellblau und orange ist die mögliche wetterbedingte Drift der Stopfgrenze für die jeweilige Ortshöhe.




    Die rechte Y-Achse zeigt die mit Faktor 1,22 berechneten PS-Daten.


    Beispiel für 400m Ortshöhe: Unter Normbedingungen kann der K04-064 aufgrund seiner Stopfgrenze Luft für ca. 328PS ansaugen. Bei maximalem Frost und Hochdruck reicht es theoretisch für ca. 392PS (falls genug Sprit eingespritzt werden kann), bei extremer Hitze und Tiefdruck nur für ca. 291PS.

    In dem Link wird der K04 als Upgradelader für den Serien-K03 angeboten, Zitat: "The MINI's factory 37mm K03 turbocharger with some mods can produce 17psi from about 1500rpm to about 3800rpm. . . . "
    Warum sollte man für einen Mini-Tuninglader nicht den bewährten Verdichter vom K04-064 nehmen?

    Also wissen wir jetzt, max. Luftmasse 265g/sec.

    . . . unter ganz bestimmten Umgebungsbedingungen!



    Zitat

    Wie wir aber wissen, ist die Luftmasse nicht alles. Jetzt kommen die max 10.3° Zündung und Benzin usw.Kann es sein, dass die 324PS dann anwesend sind, wenn max. LM bei Serienparameter gefahren wird, also Serien Zündung, Serien Lambdawerte usw.

    Ja, aus diesen Serienwerten ergeben sich beim G6R ca. 1,22PS/ g/sec.


    Warum sollte der OEM in der Software möglichen Pmax-Motorwirkungsgrad verschenken, den die Chiptuningszene mit simpelsten Korrekturen aufgreifen kann?
    Nicht zu verwechseln mit modellpolitischer Drosselung: Z.B. der Polo WRC erreicht seine 220PS schon bei 4500rpm, darüber wird der Ladedruck so steil reduziert, daß die 220PS bis ~ 6500rpm gehalten werden. Die PS/LuMa-Relation liegt auch beim Polo im bekannten Bereich (220PS / 177g/s = 1,243 PS / g/s.


    Zitat

    Ausserdem gibt ein 200Zellen Kat oder eine Katlose DP eine bessere Brennraumspühlung, was oben raus auch Leistung bringt.

    . . . indem im Zylinder mehr Platz für Frischluft gemacht wird. Wenn aber stopfgrenzen-bedingt nicht mehr Frischluftmasse durch den Verdichter laufen kann, gehen AgA-Optimierungen ins Leere.
    In der Praxis wird dann das Pmax-LD-Ist so weit absacken, daß wieder nur die gleiche Luftmasse durch den Motor läuft wie vorher mit der "schlechten" AgA.


    Zitat

    Noch ne ganz blöde Behauptung: Umso kälter die Luft vor dem Lader, umso mehr Luftmasse ist möglich. Also bringt ein Hitzeschutzblech, Hitzeschutzfolie für das Ansaugrohr, Luftfilterkasten und ein Hitzeschutzband für DP sowie die "Hitzeschutzwindeln" für den Lader durchaus Leistung. Wenn da 10-15° tiefere Ansaugtemperaturen herschen, macht das Ding schonmal einiges mehr LM und somit auch mehr Leistung. Somit müsste der Einfluss dieser Komponenten grösser sein, als bisher immer beschrieben.

    Im Zusammenhang mit der Stopfgrenze ist es tatsächlich sinnvoll, das Anwärmen der Frischluft bis zum Verdichtereintritt zu minimieren. Deine "Hitzeschutzwindeln" müßte man daher um die gesamte Luftführung vom Schloßträger bis zum Verdichter packen, einschl. LuFiKa.
    Da aber die Luftführung durchgängig aus Plastik besteht (das wiederum gute Wärmeisolations-Werte hat) wird die Frischluft nur minimal wärmer am Verdichter ankommen als sie von draußen angesaugt wird. Wenn man die Verdichtereintrittstemperatur z.B. um 3K senken kann, bringt das im Bereich der Stopfgrenze grade mal ~ 1% Luftmassengewinn.
    Wenn aber die Luft bis zum Verdichter nur um 2K angewärmt wird, kann man die Verdichtereintrittstemperatur auch mit quasi-unendlichem Hitzeschutzwindel-Aufwand nur um ebendiese 2K absenken.